27. März ist Tag des Unkrauts

Wusstest du, dass bevor in Supermärkten Salate & Gemüse zu jeder Zeit angeboten wurden, viele der heute als "Unkräuter" bezeichnete Pflanzen gesammelt und als erste Vitamin-Lieferanten im Frühling gegessen, hier drei Beispiele:

Die Große Brennessel (Urtica dioica)

Sie ist aufgrund ihrer spröden Brennhaare eher unbeliebt und kann mit einer Höhe von bis zu 3 m recht stattlich werden, dennoch kann sie  in mehrer Hinsicht genutzt werden:

In der Küche:

Gekocht, werden die jungen Triebspitzen im Frühling gerne als Brennesselspinat gegessen; diese zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Vitamin A, C und den hohen Eisengehalt aus.

Will man die Fülle an Vitaminen beim Kochen nicht verlieren kann man die Brennessel auch roh verzehren; feingehackt, im Mixer oder mit dem Nudelholz bearbeitet kann man die Brennessel für Salate verwenden oder ein Pesto daraus machen.

Die Samen der Brennessel sind ebenso essbar z. B. in einem Müsli.

Als Tee findet diese Pflanze häufig Verwendung und gilt als stark entwässernd und entzündungshemmend.

Im Garten:

Sie ist eine sogenannte Zeigerpflanze für einen stickstoffreichen Boden, gibt dem Gärtner / der Gärtnerin also einen Hinweis über die Bodenbeschaffenheit.

Als Mulch kann sie im Frühling (solange sie noch keine Samen ausgebildet hat!) auf die Beete aufgebracht werden und unterdrückt damit das Aufkommen von Unkraut, verbessert die Humusqualität und reichert den Boden mit Nährstoffen an.

Als Brennesseljauche angesetzt dient die Pflanze als natürlicher Dünger und als umweltfreundliches Schädlingsbekämpfungsmittel.

Der mildere Brennesselsud (Kaltwasser- und Heißwasserauszug) findet im Garten wie bei Zimmerpflanzen Anwendung und kann bei Mangeerscheinungen oder zur Bekämpfung von Blattläusen, Spinnläusen oder Weißer Fliege auf Blätter und Triebe gespritzt werden.

Weitere Unkräuter, die in der Küche verwendet werden können sind:

Löwenzahn (Taraxacum Ruderalia)

Im Frühling können die jungen Blätter feingehackt z. B. einem Kartoffelsalat untergemischt werden; die enthaltenen Bitterstoffe unterstützen die Verdauung; außerem enthalten die Blätter mehr Vitamin A und C als ein Kopfsalat.

Pimpinelle bzw. Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)

Si ist ebenso eine Vitaminbombe, besticht mit zarten gefiederten Blättern, die z. B. für Salate oder Kräuterbutter verwendet werden.

Was hat das alles mit tag.werk zu tun?

In Zusammenarbeit mit Joanneum Research bewirtschaften die tag.werk Jugendlichen bereits seit 2018 die Pflanztröge des Projektes Smart City Rooftop Farming am Science Tower Graz unter dem Arbeitsbereich green.rooftop. Unter professioneller Anleitung lernen die Jugendlichen den Umgang mit Pflanzen und die Bewirtschaftung von Erde. Eine grüne Dachlandschaft wird dabei Handlungsfeld für junge Menschen in zukunftsweisende Wege zur Ressourcenschonung und gilt gleichzeitig als Zeichen gegen die Klimaerwärmung.

Die Hochbeete am Science-Tower werden einmal in der Woche von Arbeitsanleiterin und Landschaftsarchitektin Judith gepflegt.

Dort wächst heimisches wie exotisches:

  • Apfel-, Feigen-, Olivenbäume sowie Weinreben und diverse Beerensträucher
  • den Winter über auf den Beeten war Palmkohl, ein sogenanntes "Wintergemüse" und außerdem ein Superfood;
  • derzeit außerdem verschiedenste Salate bzw. Blattgemüse (diverse Kopf- bzw. Schnittsalate, Vogerlsalat, Blattsenf, Winterportulak, Pak Choi...);
  • diverse Kräuter bzw. Gewürzpflanzen (allseits bekannte wie Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin etc. aber auch exotischere wie das Jiaougulan / Kraut der Unsterblichkeit);
  • es werden regelmäßig Radieschen gesät
  • außerdem keimen schon die ersten Karotten
  • nach den Eisheiligen folgen Mitte Mai wärmebedürftige Pflanzen wie Paradeiser, Paprika, Chili, Gurken, Physalis, Erdmandel...

Neue Spatenstiche

Ein neues Prohekt wird demnächst im Garten des Schlupfhaus Graz gestartet. Hier werden gemeinsam mit der tag.werk Holz-Werkstatt sogenannte Kastenbeete aufgebaut und mit Erde befüllt. Dann kann auch schon mit dem Gärtnern losgelegt werden.

Neben dem Aufbau eines Kompostplatzes, sollen auch Beerensträucher geflanzen sowie Beete mit Kräutern diversem Gemüse angebaut werden. Wir könnens kaum erwarten 🙂